23.11.2022 / Herbstkonzert des Seniorenorchesters Luzern
Der Auftritt des Seniorenorchesters Luzern ist gewiss ein Höhepunkt im Vereinsjahr von IG Alter. Dies zeigt das grosse Interesse des Publikums. Das Orchester spielte in der Aula Cher vor einem vollen Saal. Der neue Leiter und Dirigent des Seniorenorchesters, Pius Haefliger, stellte das Konzert unter das Thema «Frauen in der französischen Musik».
Es sind pensionierte Musikerinnen, fortgeschrittene Amateurmusiker und Profis, welche das Seniorenorchester Luzern ausmachen. Die Auswahl verspricht symphonischen Genuss mit unterhaltsamen und abwechslungsreichen Stücken. Dieses Jahr begleitete das Orchester die junge Solistin Delia Steiner.
Präsident IG-Alter Kurt Bucher konnte viele Zuhörer(innen) zum Herbstkonzert begrüssen.
FRAUEN IN DER FRANZÖSISCHEN MUSIK
- Emmanuel Chabrier : L’étoile Ouvertüre / Chabriers besingt « l’Etoile».
Emmanuel Chabrier (1841-1894) war ein Meister der feinfühligen und komplizierten Kunst der musikalischen Komödie, ein Gebiet, auf dem er mit Offenbach, Rossini und Mozart verglichen werden kann. Gleich beim ersten Vortrag liess das Senioren- orchester seine wunderbare Musikalität aufleuchten
- Cécile Chaminade: Concertino für Flöte und Orchester / Solistin: Delia Steiner
Delia Steiner überzeugte mit einer atemberaubenden Virtuosität und Musikalität. Die erst 17jährige Flötistin begeisterte als Solistin und erhielt tosenden Applaus.Das Concertino, ursprünglich geschrieben für Flöte und Klavier, beginnt mit einer kühnen zweitaktigen Einleitung, nach der Chaminade’s Markenzeichen erklingt: eine ausgedehnte lyrische Melodie, hier in D – Dur. Durch das gesamte Stück hindurch mischt sie wirkungsvoll grossartige Melodien mit technischen Herausforderungen, welche eine gefühlvolle Abstimmung zwischen Orchester und Solistin verlangen.
- Jacques Offenbach: La belle Hélène Ouvertüre / Offenbach verulkt die Entführung der schönen Helena
Das von Offenbach neu etablierte Genre ‘opéra bouffe’ zeichnete sich durch Persiflagen auf die pathetische Grande Opéra und die Verwendung ironischer musikalischer Musikstile aus. Ob die Götter in Partylaune, ein fetziger Höllengalopp oder ein durchgeknallter Königshof: Wenn es um die griechische Mythologie ging, konnte Jacques Offenbach in seinen Werken sehr zynisch sein. Doch der Komponist hat nicht nur mit der ‘opéra bouffe’ Erfolge gefeiert.
- Georges Bizet: Carmen-Suite Nr. 1 / Bizet vertont die unmögliche Liebe eines Soldaten zu Carmen
Die Oper Carmen ist bis heute die meist aufgeführte Oper weltweit. Die Arien, Duette, Chöre und Tänze dieser komischen Oper sind nicht nur betörend, sie bringen ein Schauspiel vollblütigen Lebens auf die Bühne, in dem die Liebe mit all ihren Höhen und Tiefen unter dem Himmel Sevillas und seinen mitreissenden Fiestas als Bringerin von Triumph und Tod gefeiert wird. Und schon die Musik!
Ein folgt ein Opern-Hit nach dem andern, bei dem fast alle mitsingen können, sei es das Liebesbekenntnis eines hoffnungslos Verliebten und/oder der Gesang einer Unschuld vom Lande.
- Julius Fučík : Donausagen Walzer
In Budapest entstand um 1900 der Walzer „Donausagen“. Fučíks Walzer, die, wie die meisten seiner Werke grundsätzlich für Blas- und Sinfonieorchester gedacht waren. Er hat hier mit unverkennbarer Tonsprache eigenständige Werke geschaffen, die den Vergleich mit den Walzern der Großen dieser Kunst nicht zu scheuen brauchen. Es sind insbesondere die sinfonischen Einleitungen, die ihn deutlich von anderen Komponisten unterscheiden und seine Walzer auf eine besondere Ebene anheben.
Das Seniorenorchester spielte hier mit grosser Freude und mit Raffinesse auf und entzückte das Publikum immer wieder mit der guten Präzision und Musikalität. Mit langanhaltendem, verdientem Applaus für das grosse brillante Orchester, den Leiter Pius Haefliger und der jungen Flötistin Delia Steiner, dankte das Publikum für den wunderbaren Nachmittag.
Hedy Sigrist und Riccardo Cappelletti