Der Obwaldner Fasnachtsanlass findet mit neuem Konzept an einem neuen Ort statt.
Mit freundlicher Genehmigung: Obwaldner Zeitung (pd/mu); rac
Ja, in der Tat, sie sind die «Junggebliebene», die rund 100 Seniorinnen und Senioren, die am Samstagnachmittag die Säle in der Krone Sarnen einnahmen. Die «Senioren Fasnacht» ist angesagt.
Die Küssnachter «Bianchineri» sorgen für Schmunzler und Lacher.
Während Jahrzehnten wurde die Seniorenfasnacht jeweils am Fasnachtsmontag im Sarner Metzgernsaal gefeiert. «In den paar vergangenen Jahren hatten wir das Gefühl, dass die Veranstaltung nicht mehr ganz dem Zeitgeist entspricht», sagt Roland Halter, Leiter des Freizeitzentrums Obwalden, auf Anfrage. Das Zentrum zeichnet zusammen mit der IG Alter Obwalden und der Pro Senectute verantwortlich für die Organisation des Anlasses. Auch ältere Leute würden heutzutage «jüngere» Musik hören, ist Halter überzeugt. «In den vergangenen Jahren kamen vielleicht noch 30 oder 40 Leute an die Seniorenfasnacht.» Jetzt haben die Verantwortlichen dem Anlass einen neuen Namen gegeben, inhaltliche Anpassungen gemacht. Er findet nun auch an einem neuen Ort statt: im Hotel Krone in Sarnen.
Die neue Obwaldner Ü55-Fasnacht «Fätzätä» zog am vergangenen Samstag rund 100 Fasnächtlerinnen und Fasnächtler an. Das Altersspektrum der Gäste schätzt Halter von gut über 50 bis etwa 70 Jahre. Der überregional bekannte DJ Michel Richter legte tanzbare und super auf das Publikum abgestimmte Musik ab Vinyl auf. Manch eine Schallplatte davon fand sich früher wohl auch in der Sammlung der Anwesenden. Sofort wurde die Tanzfläche genutzt. Die drei Taxi-Dancer wurden den ganzen Abend beansprucht. Für «fätzige» Livemusik sorgte auch das Obwaldner Pianissimo Sextett.
Mit ebenfalls tanzbarer Musik von Blues, über Jazz bis zu hin zu einer eigenen, lüpfigen Interpretation vom «Schacher-Seppäli» lösten sie für zwei längere Auftritte den DJ ab.
Schnitzelbänke und Besuch von der Lällizunft
Manch ein Schmunzeln oder Lachen huschte dem Publikum bei den Schnitzelbänken der Küssnachter Bianchineri und der Lungerer Chelischlürfer über das Gesicht. Bianchneri sprachen in ihren Schnitzelbänken mit humorvollen Gedankengängen politische Themen an, während die Chelischlürfer mit witzigen Episoden aus dem Alltag unterhielten. Beide Formationen ernteten viel Applaus.
Offensichtlich trifft der Anlass einen Nerv
Das neue Konzept scheint anzukommen: «Wir haben viele Rückmeldungen erhalten, dass der abwechslungsreiche Abend die Erwartungen absolut erfüllt hat», sagt Roland Halter. Offensichtlich habe man einen Nerv getroffen und der Abend sei das, was sich die Leute, die gekommen seien, unter Fasnacht vorstellen.
«Neben der Unterhaltung kann man auch Tanzen und es ist Platz für Gespräche und die Geselligkeit», so Halter. Das seien gute Vorzeichen, wenn es in einem internen Rückblick um die Frage gehen werde, ob die «Fätzätä» zum festen Bestandteil im kantonalen Fasnachtskalender werden soll.
Ansinnen IG-Alter
Geht’s mit der Seniorenfasnacht auch 2021 weiter? «Selbstverständlich», sagen die Organisatoren. «Die Generation, die gekrampft hat, die hat dies verdient.» Wir vom IG-Alter wissen, im nächsten Jahr werden noch mehr Seniorinnen und so einen Anlass geniessen, interessiert den Schnitzelbänken lauschen und freudig das Tanzbein schwingen!